Rübenschnitzel sind sehr gut geeignet, um dünne und/oder alte Pferde wieder aufzufüttern.

 

Auffüttern mit Rübenschnitzeln

Wenn aus Zuckerrüben Zucker hergestellt wird, bleibt bei diesem Prozess das entzuckerte Rübenmark übrig. Dieses wird getrocknet und in Form vonSchnitzeln als Tierfutter eingesetzt. Rübenschnitzel enthalten noch eine kleine Menge Restzucker (3-7%) und werden von den meisten Pferden gern gefressen. Teilweise werden Rübenschnitzel zusätzlich mit Zuckerrübenmelasse versehen und dann als „melassierte“ Schnitzel bzw. „Melasseschnitzel“ angeboten. Der Gehalt  an Zucker (ca. 9-25%) – aber auch an Nährstoffen ist höher als bei der unmelassierten Variante. Melassierte Schnitzel sind also süßer und schmecken mäkeligen Pferden manchmal besser – bei magenempfindlichen Pferden oder Hufrehegefahr sollte man jedoch lieber die unmelassierten Rübenschnitzel wählen.

 

Rübenschnitzel immer einweichen

So ähnlich wie Heucobs müssen auch Rübenschnitzel vor dem Verfüttern zwingend in Wassser eingeweicht werden. Jedes Kilogramm Schnitzel sollte mit mindestens der vierfachen Mengen Wasser so lange eingeweicht werden, bis keine Klumpen mehr sichtbar sind. Das kann je nach Anbieter mehrere Stunden oder auch nur eine halbe Stunde („Speed“- oder „Quick“-Beets) dauern. Wichtig ist besonders bei warmen Temperaturen darauf zu achten dass die Rübenschnitzel auch nicht zu lange im Wasser liegen und anfangen zu gären.

 

Was Rübenschnitzel so können

Rübenschnitzel sind ein sehr wertvolles Futtermittel für Oldies, und zwar aus drei Gründen. Erstens liefern sie Energie, ohne dass sie gründlich gekaut werden müssen und sind deshalb auch für Pferde mit Zahnproblemen gut verwertbar.
Außerdem sind Rübenschnitzel reich an Pektinen. Pektine sind chemisch gesehen Vielfachzucker, du kannst sie dir wie feine Fasern vorstellen, die bei Kontakt mit Flüssigkeit stark aufquellen und eine Art Gel bilden. Eingeweichte Schnitzel haben deshalb eine recht schleimige Konsistenz und tatsächlich werden Pektine in der Lebensmittelbranche auch als Geliermittel eingesetzt. Der zweite Vorteil ist, dass die Pektine unverdaut durch den Dünndarm geschleust und erst im Dickdarm von der dortigen Mikroflora abgebaut werden. Pektine sind also Nahrung für die guten Darmbakterien – sie wirken probiotisch.

 

Stabilisierung des Wasserhaushalts

Die gute Wasserbindungskapazität der Pektine ist der dritte Vorteil. Denn erst wenn die Darmbakterien die Pektine verdaut haben wird das von ihnen gebundene Wasser wieder
freigesetzt und kann dann vom Körper genutzt werden. Das stabilisiert den Wasserhaushalt und kann auch bei Kotwasser helfen.

 

Wenn du deinem Senior Rübenschnitzel zufüttern möchtest, starte mit einer kleinen
Menge zur Gewöhnung. Langfristig kannst du die Menge auf etwa 100-250g pro Portion steigern. Dabei gilt natürlich: gewogen werden die Rübenschnitzel trocken, verfüttert
aber in eingeweichter Form. Aus den 100g Trockenschnitzeln werden also 500g eingeweichte Schnitzel.

Du wünscht dir eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Auffüttern von zu dünnen Pferden? Die findest du in meinem Ebook: Alte Pferde sinnvoll füttern (klick).